Klein & Fein

Das Schmetterlingsorgan

– bitte täglich sanft berühren!

 

Interview mit Dr. Bernd Rieger, Allgemeinarzt und
Internist sowie Experte für alternative Heilweisen unseres Kontinentes. Dr. Rieger veranstaltet regelmäßig
Hormon-Seminare.


Herr Dr. Rieger, die Schilddrüse ist ein wichtiges Organ. Die Umwelteinflüsse und viele Giftstoffe in der Ernährung in unserer so genannten zivilisierten Welt sind vor allem die Faktoren, die dafür sorgen, dass bei immer mehr Menschen die Schilddrüse aus dem Gleichgewicht geraten ist. Welche Faktoren sind für Sie als Therapeut die Ausschlag gebenden für die Häufigkeit von Schilddrüsen-Disbalancen?

Radionuklide und Schwermetalle werden von der Schilddrüse mitunter aufgenommen im Versuch, Iod zu speichern, das kann Knoten und Schilddrüsen­entzündungen hervorrufen. Oft ist dann Iod in hoher Dosierung ein Weg, diese Gifte auszuleiten. Bei genetischer Veranlagung zu Entzündungen der Schilddrüse ist seelischer Stress ein wichtiger Auslöser

Was halten Sie für die wichtigsten drei Punkte bei Schilddrüsenthematiken, auf die ein Patient achten und somit einen Beitrag für sein Hormongleichgewicht leisten kann?

1. Herausfinden, ob man Iod-empfindlich, Iod-indifferent oder Iod-resistent ist und dementsprechend Iod zuführen.
2. Wenn Hormone nötig sind, möglichst die tierische Schilddrüse bevorzugen, da wir zu wenig über den Hormonstoffwechsel der Schilddrüse wissen, um uns auf Gaben von T4 oder T3 beschränken zu können.
3. Die Funktion der übrigen Hormondrüsen beachten und ggf. dort möglichst bioidentisch substituieren.

Oft wird ein Schilddrüsenthema mit Hormonsubstanzen behandelt. Es gibt aber auch Herangehensweisen jenseits von Substanzgabe, wie zum Beispiel das Hormon-Yoga, was mit speziellen Übungen die Schilddrüse stimuliert und sie wieder ins Gleichgewicht bringt. Welche Übungen haben Sie für Ihre Patienten parat? Verraten Sie uns eine und beschreiben Sie sie?

Die wichtigste Übung ist das tägliche sanfte Berühren der Schilddrüse, das sanfte Massieren von knotigen Veränderungen und die Nutzung eines Massageöls, das typgerecht und der Natur der Krankheit angepasst ist. Yoga bietet viele Möglichkeiten, die Schilddrüse heilend zu beeinflussen, dafür aber braucht es viel Übungspraxis. Die Übungen des Hormon-Yoga, wie sie Dinah Rodrigues beschrieben hat, sind auf diesem Weg sicherlich ein guter erster Schritt.

Herr Dr. Rieger, wir danken Ihnen für das Gespräch! (sb)