HEILPFLANZE
Frauenmantel
Alchemilla Vulgaris
Wenn morgens auf den Blättern des Frauenmantels Tautropfen wie Perlen schimmern, kann sich kaum jemand dem Zauber dieser Pflanze entziehen. Ihre Namensgebung rührt von der Ähnlichkeit, die die Blätterform mit Mänteln auf Mariendarstellungen hervorrief. Und da die Pflanze auch früher schon in der Frauenheilkunde verwendet wurde, erhielt sie den Namen Frauenmantel.
Der „Gewöhnliche“ oder „Gemeine Frauenmantel“, Alchemilla vulgaris genannt, gehört zur Familie der Rosengewächse. Er ist eine etwa 30 cm hohe Wildpflanze, die hauptsächlich in feuchten, schattigen Gebieten wächst und auch in Deutschland weit verbreitet ist.
Zu den wirksamen Inhaltsstoffen der Pflanze gehören Gerbstoffe, Bitterstoffe und Flavonoide.
Da die Gerbstoffe des Frauenmantels zusammenziehende Eigenschaften besitzen, werden sie in der Schulmedizin als Magenheilmittel, bei Atemwegbeschwerden und Hautkrankheiten eingesetzt.
Traditionell findet die Pflanze zudem Verwendung in der Frauenheilkunde. Als Tee getrunken, lindert sie nahezu alle Arten von Frauenbeschwerden, seien es Periodenkrämpfe, Prämenstruelles Syndrom oder Beschwerden in den Wechseljahren.
Auch beim Kinderwunsch wirkt der Frauenmantel positiv. Dafür ist es wichtig, einen regelmäßigen Zyklus zu haben. Genau da setzt Frauenmantel an. Er hat eine eisprungfördernde Wirkung in der ersten Zyklushälfte. In der zweiten Zyklushälfte unterstützen die natürlichen Inhaltsstoffe der Pflanze die Wirkung des weiblichen Sexualhormons Progesteron. Außerdem fördert der Frauenmantel die Gelbkörperproduktion, die hilft, die Einnistung des Eis zu stabilisieren. Auch während und nach der Geburt kann der Frauenmantel hilfreich sein, da der Tee unter anderem die Milchbildung fördert. Zur innerlichen Anwendung trinken Sie täglich 2 - 3 Tassen Frauenmanteltee.
Steckbrief
Anwendung:
Durchfall, Entzündungen, Hautausschläge, Menstruationsbeschwerden, Bluthochdruck, Blutungen, Kinderwunsch, Wechseljahresbeschwerden
Inhaltsstoffe:
Gerbstoffe, Bitterstoffe, Flavonoide
Wirkung:
Entzündungshemmend (antiphlogistisch), gefäßentspannend (vasorelaxierend), schmerzlindernd (analgetisch), zusammenziehend (adstringierend)
Nebenwirkungen:
Sollten Sie täglich mehrere Tassen Frauenmanteltee trinken, empfiehlt es sich, dies nicht länger als etwa drei bis vier Monate am Stück zu tun. Ansonsten kann es aufgrund der Gerbstoffe zu Durchfall oder sogar Leberschäden kommen.
Besprechen Sie den Anwendungszeitraum in der Schwangerschaft mit Ihrer Ärztin oder Hebamme.