Heilpflanze
Ashwagandha
Withania somnifera
Schlafbeere, indischer Ginseng, Winterkirsche und die Sanskrit-Bedeutung von Ashwagandha ist „die nach Pferd schmeckende“ – dieses Multitalent hat viele Namen. Die kleine buschige Pflanze mit den ungenießbaren, harten roten Beeren gehört zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) und wächst in ganz Afrika, auf den Kanaren und Kapverden, in Südeuropa und in Vorder- und Südasien. Medizinisch werden nur die Wurzeln, selten die Blätter genutzt.
„Withania“ bezeichnet die Pflanzengattung, der lateinische Begriff „somnifera“ bedeutet so viel wie „schlafbringend“ und weist damit auf eines der Haupteinsatzgebiete der Ashwagandha hin: Schlafstörungen.
Ashwagandha gehört Studien zufolge zu den adaptogen wirkenden Pflanzen, die dem Körper helfen, besser mit körperlichen und psychischen Stresszuständen umzugehen. Diese haben ausgleichende, stärkende und harmonisierende Eigenschaften. Der stressabschirmende Effekt wird vor allem auf die in der Wurzel von Ashwagandha enthaltenen Withanolide und Alkaloide zurückgeführt. Sie reduzieren die Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol und fördern gleichzeitig die Regeneration. Das macht Ashwagandha zu einem wirksamen Mittel, wenn hohe Belastungen anstehen oder auch schon längere Zeit bestehen.
Als Folge einer stressbedingten Überlastung kann eine Schilddrüsenunterfunktion eintreten. Hier ist die Winterkirsche als Adaptogen einen Versuch wert, da die Pflanze die stressbedingte Erschöpfung lindern und die Schilddrüsenhormonproduktion ankurbeln kann.
Darüber hinaus scheint Ashwagandha durch die cortisolsenkende Wirkung den Zucker- und Fettstoffwechsel positiv zu beeinflussen.
In der indischen Gesundheitslehre Ayurveda wird diese Wurzel seit Jahrtausenden bei vielfältigen Beschwerden eingesetzt, die einer Erhöhung des Vata zugeordnet werden. Vata gehört neben Pita und Kapha zu den drei Lebensenergien, den Doshas. Es bezeichnet das Bewegungsprinzip und reguliert Kreislauf und Stoffwechsel, sowie sämtliche körperlichen wie geistigen Bewegungsabläufe. Einer Vatastörung werden in der Ayurveda-Medizin viele Symptome im neurologischen Bereich zugeschrieben, vom Schwindel bis zum Nervenschmerz, psychischen Erkrankungen, Schlaflosigkeit, Ängsten und Unruhe.
So findet Ashwagandha als Tonikum, Pulver oder Pressling Anwendung bei Schlafstörungen, Angstzuständen und Stress, bei hierdurch bedingten Verdauungsbeschwerden sowie als Aphrodisiakum bei Mann und Frau.
Steckbrief
Inhaltsstoffe:
Withanolide, Alkaloide, Flavonoide, Gerbstoffe
Wirkungen:
Adaptogen, entspannend und schlaffördernd, entzündungshemmend, antioxidativ, aphrodisierend und hormonausgleichend
Nebenwirkungen:
Nicht bekannt, die Früchte sind aber nicht genießbar
Anwendung:
Bei akutem und chronischem Stress, Schlafstörungen, Angstzuständen, Erschöpfung, Nebennierenschwäche
Gegenanzeigen:
Keine Anwendung bei Schilddrüsenüberfunktion
sowie in Schwangerschaft und Stillzeit, zur Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren liegen keine Untersuchungen zur Unbedenklichkeit vor.
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