Wer war eigentlich…?
René-Maurice Gattefossé
1881 – 1950
Kurz berichtet – sein Leben
Über das Leben des René-Maurice Gattefossé wird nicht viel berichtet. Bekannt ist, dass er 1881 in Montchat bei Lyon in Frankreich geboren wurde, in Frankreich aufwuchs und dort auch lebte. Er gilt nicht nur als Vater der Aromatherapie, sondern prägte auch den Begriff der Aromatherapie. 1950 starb er an einem Herzinfarkt, als er seinen Bruder in Marokko besuchte.
Wie kam es zur Aromatherapie?
Im Juli 1910 passierte René-Maurice Gattefossé, eigentlich Chemiker für Kosmetika und Parfümeur, ein Unfall. In seinem Labor in der familieneigenen Firma Gattefossé, die bis heute existiert, gab es eine Explosion, bei der er sich seine Hände und seine Kopfhaut verbrannte. Er versorgte seine Verbrennungen mit Lavendelöl, worauf sie erstaunlich rasch und völlig ohne Narbenbildung abheilten. Dieser Erfolg regte ihn zu weiteren Nachforschungen an.
Antiseptika
Während des Ersten Weltkrieges behandelte Gattefossé in den Militärkrankenhäusern bereits mit ätherischen Ölen. 1918 produzierte er eine antiseptische Seife auf der Basis von Lavendel-, Thymian- and Nelken-Öl. Damit wurden die Kleidungsstücke und Verbandsmaterialien gewaschen. Er beobachtete, dass die Wunden sehr vieler Menschen sehr schnell verheilten. Die Öle schienen zudem frei von Nebenwirkungen zu sein, anders als die damals gängigen Mittel, die im Krieg zur Wundheilung eingesetzt wurden.
Studium der Anwendung von Ölen
1923 studierte Gattefossé vor allem die medizinischen Eigenschaften der duftenden Öle, und es folgten Publikationen und die Herstellung diverser Produkte mit ätherischen Ölen. Selbst der Zweite Weltkrieg konnte ihn kaum bremsen.
Der Begriff der Aromatherapie
In seinen Forschungen hatte er sich überwiegend der Bergamotte-Essenz und ihren antiseptischen Eigenschaften gewidmet. Er arbeitete nun vermehrt mit Ärzten und Krankenhäusern zusammen, aber im Zuge seiner Beschäftigung mit der Hautheilkunde entwickelte er Schönheitsprodukte und veröffentlichte 1936 auch sein in Fachkreisen bekanntes und vielfach übersetztes Werk „Physiologische Ästhetik und Schönheitsprodukte“. Seine zwei letzten Werke „Aromatherapie“ und „Essentielle Antiseptika“ (1937) haben alle späteren Anwender der ätherischen Öle beeinflusst. Hier wurde zum ersten Mal der Begriff „Aromatherapie“ geprägt.
Aktive Inhaltsstoffe
1937 brachte sein eher wissenschaftlich formuliertes Buch „Aromathérapie – les huiles essentielles, hormones végétales“ (zu deutsch: Ätherische Öle, pflanzliche Hormone) mehr Aufmerksamkeit auf das Thema. Darin weist er auf die unbedingte Wirkung der Öle mit ihren aktiven Inhaltsstoffen hin, wenn sie rein, pur und nicht weiter verdünnt sind.
Hochwertige, reine Öle
Heute ist die Aromatherapie gut etabliert. Die Anwendung ätherischer Öle zur Linderung von Krankheiten oder zur Steigerung des Wohlbefindens hat Platz gefunden als selbstverständliches Heil-Angebot, nicht nur bei Heilpraktikern, sondern inzwischen auch bei Ärzten und anderen Therapeuten. Wichtig zu wissen: Ätherische Öle müssen sorgfältig dosiert werden, denn es können Nebenwirkungen wie toxische Erscheinungen und allergische Reaktionen auftreten. Die Anwendung sollte daher durchaus von Fachleuten vorgenommen werden.