Inspiration

Hackenviertel

– geballte Münchner Stadtgeschichte

 

Kramerviertel jetzt und damals
Inmitten des Hackenviertels, im „Kramerviertel“, wie es die Münchner damals nannten, hat sich die Klösterl-Apotheke im Färbergraben 12, Rückgebäude, seit nun fast einem Jahr angesiedelt. Zwar ist die Apotheke kein „Kramerladen“,  passt aber dennoch gut in die Umgebung, die Historie und modernes Geschäftsleben vereint; wird doch in der Apotheke Tradition und Innovation gleichermaßen großgeschrieben. Natürlich auch bei der Herstellung alternativer Heilmittel wie die Nahrungsergänzungen aus Reinstoffen, Hildegard von Bingen-Medizin, Heiltees, Kräutermedizin und Aromatherapie.

Haaglandschaft
Das Hackenviertel ist einer der ältesten Münchner Stadtteile. 1363 wird der Name im Ratsbuch der Stadt erstmals urkundlich erwähnt. Abgeleitet wurde er wohl von der Haaglandschaft, einem eingefriedeten Grund. Schon damals lebten hier zahlreiche Krämer der Stadt und Handel treibende Bürger. Dass diese ihr Geschäft gut verstehen, zeigt der Aufstieg einiger zu Königlich Bayerischen Hoflieferanten. Dem Radspieler und dem Völkel etwa wurden diese Ehre zuteil. Und beide Geschäfte gibt es noch immer im Viertel, in dem sich bewegte Münchner Stadtgeschichte geballt wie an kaum einem anderen Ort spiegelt. Der Schriftsteller Heinrich Heine ging gerne in die Hundskugel, die seit 1440 den Münchnern gutes Bier servierte. Der Komponist Richard Strauss ist ein echtes Kind des Hackenviertels, 1864 im Pschorrhaus am Altheimer Eck 16 geboren. Auch der Musiker, der Erfinder des Klappensystems bei der Querflöte, Theobald Böhm, wohnte hier. Die Brauereien Pschorr und Augustiner haben hier ihre Wurzeln.

Das neue echte Zentrum?
Die historischen Fassaden, die barocke Herzogspitalkirche, die Rokoko-Asamkirche und die Allerheiligenkirche am Kreuz - die mit St. Peter zu den ältesten Kirchen Münchens gehört - und die vielen schönen inhabergeführten, kleinen Läden machen das Viertel fast „lustwandlerisch“ attraktiv. Die 2013 eröffnete Hofstatt zwischen Sendlinger-, Hackenstraße und Färbergraben ist nun der neue Platz für die Kramer. Und die Münchner Medien verrieten, dass der unmittelbar vor der Klösterl-Apotheke am Färbergraben liegende Sattlerplatz ein attraktiver Stadtplatz mit Fußgängerzone werden soll und als das neue echte Zentrum Münchens gehandelt wird.

Historische Fassade: Asamkirche (oben)