HEILUNG
Liebe zur göttlichen Ordnung
Das Wort Heilung kommt von „heile“, „ganz“. „Ganz“ bedeutet im Englischen „whole“. Und dann gibt es die Wortschöpfung „wholly“, also eine Mischung aus „holy“, heilig, und „whole“, ganz.
„Heilig“ und „ganz“ hängen eng zusammen, wenn es um das Thema „Heilung“ geht. Viele Heiler gehen davon aus, dass der Mensch grundsätzlich „heile“ ist, heil „konzipiert“ ist und in sich den Anspruch auf „Vollkommenheit“ trägt. So ist die Verbindung zur von Gott gestifteten und gewollten Schöpfung da, wenn es um „heilig“ geht. Alle naturheilkundlichen Ansätze wissen um die „Ganzheit“, um die „Heiligkeit“ des Menschen, die aus der Balance geraten kann. In diesem Verständnis ist es evident, dass der Mensch eben dann wieder heil werden kann, wenn er zu seinem Selbst, zu seiner Mitte, die er aus dem göttlichen Urgrund empfangen hat, zurückkehrt oder zurückgeführt wird.
Hildegard von Bingen, die Homöopathie, die Spagyrik, die Pflanzenheilkunde, die Aromatherapie, Louise Hay – um nur ein paar wenige Ansätze zu nennen – nutzen das Wissen um die göttliche Ordnung in allem, was existiert, für die Heilung der Menschen. Wenn es um wahrhaftige, ernstgemeinte Geistheilung, um Heilung mit Musik, mit Klang, mit der Auswahl der Worte, die wir uns zusagen, geht, so nutzen diese alle das Prinzip der göttlichen Ordnung, im Sinne einer feinstofflichen, physikalischen, heute noch nicht messbaren Schwingung.
Heilung braucht Zeit
Mein Credo ist: Heilung braucht Zeit und Zuwendung, gespeist aus der göttlichen Liebe, die jeder Mensch in sich trägt und weitergeben kann.
Natürlich kann ich als Apotheker dem Kunden schnell ein Medikament verkaufen. Aber es geht um mehr: Zuhören und sich Zeit zu nehmen für die Menschen, die Heilung suchen. Die Tradition der Kloster-Apotheken in den früheren Jahrhunderten geben das Beispiel für mehr Ruhe im täglichen Miteinander, vor allem in unserer hektischen, schnelllebigen Zeit. Ehrliches Interesse und umfassendes Wissen, insbesondere aus der Naturheilkunde, sollen unsere Basis sein.
Diese Einsicht kommt heute wieder mehr und mehr in den Fokus der Aufmerksamkeit. Denn auch die hartgesottensten Ärzte und Therapeuten, die sich auf die reine Schulmedizin stützen, wissen und erleben immer wieder das Wunder der Heilung bei Menschen, die als unheilbar galten – auch bei schweren, chronischen Krankheiten.
Wie entsteht Krankheit?
Meiner Ansicht nach entstehen im Körper immer wieder mal Ungleichgewichte, die man, wenn sie gehäuft und zu oft vorkommen, irgendwann Krankheit nennt: Wie kommt das wieder ins Lot, wie stellt man die richtige Kommunikation unter den Zellen wieder her? Gesundheit ist das positive Zusammenwirken aller Ebenen im Menschen. Ist er im Lot, wird er fröhlich und nicht traurig sein; wenn er Sinnerfahrung hat, wird er Dankbarkeit empfinden; wenn er nicht mehr dankbar ist, dann versauert er. Und Säure wissen wir, ist der Tod des Lebens. Den Säuretod sterben die meisten Menschen.
Was meint das Wort Heilung?
Gerne schauen wir noch tiefer in dieses Phänomen des Heilens, um das sich die Menschen schon seit jeher Gedanken machen: Wann sagen wir, wir haben Heilung erfahren?
Es handelt sich um einen Prozess, der nach einer Erkrankung über eine Genesungszeit zum „Gesundsein“ geführt hat.
Dies kann auf der religiös-spirituellen Ebene geschehen – wenn der Betroffene dafür empfänglich ist. Es gibt die „wunder“-baren Zeugnisse in den biblischen Schriften und unzählige Beispiele in den Biographien der Heiligen. Aber natürlich gibt es auch heute in allen ganzheitlich arbeitenden Praxen der Ärzte, der Psychotherapeuten und Logopäden entsprechende Erfahrungen.
Wie fühlt sich dieses Gesundsein an, was ist da abgelaufen? Versuchen wir eine Definition:
Gesundsein ist ein Zustand der Übereinstimmung unseres Körpers und unserer Seele mit den von der Natur oder besser der Schöpfung vorgegebenen Prinzipien. Das meint das Eingebunden-Sein in den Kosmos, hervorgegangen aus der Evolutionsgeschichte, in dreifacher Weise:
1. in die mineralische Struktur, den Bewegungs- und Stützapparat betreffend,
2. in die zellulär-organische Welt mit ihrem nervalen Reizleitungs- und Drüsensystem
3. und in die spezifisch menschliche Bewusstseinswelt mit ihren fünf Sinnen.
Da sich im Menschen Mikrokosmos und Makrokosmos spiegeln, ineinander greifen und durchdringen, findet sich die feinstofflich-energetische Ebene (Stichwort Sinnes- und Erfahrungswelt) verknüpft mit der grobstofflichen (Stichwort Ernährung, Lebensstil, „der Mensch ist, was er isst“) innerhalb der Rhythmen von Tag und Nacht, Jahreszeit und Sonnenjahr.
Treten in einem dieser Felder Störungen auf, seien es durch mentale Prägungen aus unserer Entwicklung oder genetisch codierte oder im Lauf des Lebens auf uns wirkende negative Umwelteinflüsse, bahnen sich krankhafte Prozesse an, die von „banaler“ Infektion bis hin zu schwerwiegenden, den Organismus auf Dauer schädigenden oder gar zum Tode führenden Vorgängen reichen.
Die Kunst des Therapeuten besteht darin, diese Prozesse rechtzeitig zu erkennen, sie zu steuern und den Organismus mit ganzheitlicher Betrachtung und Beratung, Leib und Seele einbeziehend, wieder in seine natürliche Balance zu bringen.