Wer war eigentlich…?

Dr. Samuel Hahnemann

1755 – 1843

 

Der sächsische Mediziner, Schriftsteller und Übersetzer Christian Friedrich Samuel Hahnemann gilt als Begründer der Homöopathie.

Er wurde als drittes Kind des Porzellanmalers Christian Gottfried Hahnemann in Meißen geboren. Die Familie lebte in großer Armut, doch schon in frühester Kindheit zeichnete sich Samuel durch seine Wissbegier und immensen Fleiß aus.
So beschäftigte er sich mit den Schriften griechischer Ärzte und Philosophen, die ihn darin bestärkten, sich in der Heilkunst ausbilden zu lassen. Ein Studium der Medizin in Leipzig und Wien folgte. 1779 schloss Hahnemann seine akademische Ausbildung ab und erlangte seine Doktorwürde.

Die Geburtsstunde der Homöopathie
Hahnemann musste immer wieder feststellen, dass er mit den damals bekannten Behandlungsmethoden wie Aderlass, Brechmittel und Abführmittel dem Menschen nicht wirklich helfen konnte, sie teils noch kränker machte oder schwächte. Er zog sich immer mehr aus dem Arztberuf zurück und lebte vom Übersetzen, wobei ihm die Materia Medica des schottischen Arztes
Dr. William Cullen unterkam. Cullen behauptete, die Chinarinde habe eine Heilwirkung bei Wechselfieber, auch Malaria genannt, und wirke magenstärkend. Letztere Aussage konnte Hahnemann nicht teilen. Er wagte den Selbstversuch und nahm die Chinarinde über mehrere Tage ein. Ihm wurde kalt, er war matt und schläfrig, bekam alle Symptome, die ihm sonst vom Wechselfieber bekannt waren. Dies war die Geburtsstunde des Ähnlichkeitsprinzips

„Ähnliches möge durch Ähnliches geheilt werden (Similia similibus curentur).“

Dynamisierung / Potenzierung
Er setzte seine Experimente mit anderen Personen und Substanzen fort. Um niemanden zu gefährden, verdünnte (potenzierte) er die Sub­stanzen immer weiter und stellte dadurch eher zufällig eine immer bessere medizinische Wirkung fest, wonach er die Potenzierung systematisierte. Sein Standardwerk „Organon der Heilkunst“ brachte Hahnemann 1810 heraus, ein Jahr später erhielt er einen Lehrstuhl in Leipzig. Seine Heilmethode, heute bekannt als Homöopathie, wurde anerkannt und angewendet.
Im Alter von 79 Jahren, nach dem Tod seiner ersten Ehefrau, lernte er eine 44 Jahre jüngere Französin als Patientin kennen und heiratete sie. Das Paar zog nach Paris, wo Hahnemann zusammen mit Melanie d‘Herville noch einige Jahre die Homöopathie in einer Praxis erfolgreich anwendete, bevor er 1843 starb.

Die Homöopathie heute
Keine medizinische Innovation hat eine so abwechslungsreiche Geschichte wie die Homöopathie erlebt, und keine teilt Anhänger und Kritiker in so unvereinbare Lager. Während Anhänger die Erfolge der sanften Wirkung von potenzierten Arzneimitteln feiern, stempeln Kritiker diese als unwissenschaftlich ab. Heute werden die Heil­erfolge eher Placebo-Effekten und den Selbst­heilungskräften von Körper und Geist zugeschrieben.
Demnach bleibt der Satz gültig:
„Wer heilt, hat Recht!“