Heilpflanzen
Mönchspfeffer
Der Mönchspfeffer ist eine sehr alte Heilpflanze, die seit Jahrtausenden medizinisch eingesetzt wird.
Der botanische Name Vitex agnus Castus, meistens auch nur Agnus Castus genannt, ist eine drei bis fünf Meter hohe, weidenartige Strauchpflanze aus der Familie der Lippenblütengewächse.
Der botanische Name des Mönchspfeffers kommt vom griechischen „hagnos“ und vom lateinischen „castus“. Beide Begriffe stehen für züchtig und keusch. Früher ist man davon ausgegangen, dass die Früchte des Heilkrautes die sexuelle Lust mindern, weshalb Mönche und Nonnen die Früchte aßen. Und da diese Früchte vom Aussehen her Pfeffer ähneln, bürgerte sich mit der Zeit der Name „Mönchspfeffer“ ein.
Die Anwendungsgebiete des Mönchspfeffers sind sehr vielseitig. Das Hauptaugenmerk liegt im Bereich der Frauenheilkunde. Bei Störungen im Hormonhaushalt können die Inhaltsstoffe regulativ und ausgleichend wirken.
Für die Arzneimittelherstellung von Pflanzenpräparaten werden die Früchte der Pflanze verwendet. Aus diesen Früchten werden die wirksamkeitsbestimmenden Inhaltsstoffe wie ätherische Öle, Iridoide, Diterpene, Flavonoide und Gerbstoffe gewonnen, die über eine antibakterielle und antimikrobielle Wirkung verfügen. Ihre Aufgabe ist es krankheitserregende Bakterien zu bekämpfen. Man geht davon aus, dass die sogenannten Diterpene für die Hauptwirkung des Mönchspfeffers, auch Keuschlammfrucht genannt, verantwortlich sind. Einerseits wird somit die Produktion von Dopamin gesteigert, das als Wohlfühlhormon bekannt und ein wichtiger Botenstoff im Gehirn ist. Andererseits wird die Ausschüttung des Hormons Prolaktin gehemmt. Prolaktin ist für die Regulation des weiblichen Zyklus verantwortlich. In den Tagen vor der Monatsblutung steigt der Prolaktinspiegel im Blut an und das führt häufig zu Beschwerden wie Wassereinlagerungen, schmerzhaftes Brustspannen, Antriebslosigkeit, Rücken- und Bauchschmerzen, Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit. Auch bei Wechseljahresbeschwerden kann Mönchspfeffer regulierend auf den Hormonhaushalt wirken.
Als Fazit lässt sich sagen, dass Mönchspfeffer eine sehr gute phytotherapeutische Alternative zu einer konventionellen Hormontherapie darstellt.
Steckbrief
Inhaltsstoffe:
ätherische Öle, Iridoide, Diterpene, Flavonoide und Gerbstoffe
Wirkung:
hormonregulierend, antibakteriell, krampflösend
Anwendung:
Prämenstruelles Syndrom (PMS), Wechseljahresbeschwerden, Menstruationsbeschwerden, Mastodynie, Gelbkörperschwäche, Kinderwunsch
Gegenanzeige:
nicht in Schwangerschaft und Stillzeit