Sehr geehrte/r Interessent/in,
"und, wie war dein Wochenende? Sehr schön, ich habe einfach mal nichts gemacht!“
Solch eine Reaktion werden Sie vielleicht zukünftig öfter mal zu hören bekommen; denn immer mehr Menschen entdecken die Kunst des Nichtstuns. Sie erleben wie erholsam es sein kann, einen Tag lang ohne das ständig piepsende und blinkende Smartphone zu verbringen, sich nicht durch den Fernseher oder Computer unterhalten zu lassen oder das angesagte Event in der Stadt zu besuchen.
War noch bis vor einiger Zeit die Angst etwas zu verpassen – Fear of missing out, kurz: Fomo – ein guter Grund immer den Facebook-Thread oder Instagram Channel im Blick zu behalten, verbreitet sich nun ein neuer Trend, der das Vergnügen einfach mal abzuschalten beschreibt. Aus ‚Fomo‘ wird jetzt ‚Jomo‘ – Joy of missing out, also die Freude etwas zu verpassen.
Die Hersteller vieler Smartphones haben sogar schon Apps für Digitales Wohlbefinden programmiert, mit denen sich die Bildschirmzeit messen und Zeitlimits einstellen lassen, ab wieviel Minuten eine Anwendung gesperrt werden soll oder wie lange man nicht gestört werden möchte. Manche Menschen stellen auch einfach ihr WLAN nachts ab um einerseits die Strahlung zu reduzieren, aber auch um sich selbst beim abschalten zu unterstützen.
Neben der Entspannung kann ein Faulenzer-Tag oder -Abend auch überraschende „Nebenwirkungen“ haben. Weniger blaues Licht von Bildschirmen schenkt Ihnen z.B. einen besseren Schlaf und Ihr Körper regeneriert sich durch die Erholung. Es könnte auch passieren, dass Sie sich unerwartet mit einem schon lange gekauften Roman auf dem Sofa lesend wieder finden, die Stricksachen aus dem Nähkorb hervorholen oder einen Kuchen backen. Warnen Sie also Ihre Lieben zuhause am besten vor, wenn Sie sich Jomo-Zeit gönnen.
Viel Vergnügen beim Nichts-Tun und Abschalten!
Ihre

Cäcilia Wallbrecher
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